Tierproduktion

Milchviehhaltung

Auch wenn unser Milchviehstall bereits 1993 gebaut wurde und langsam in die Jahre kommt – versuchen wir immer wieder die neuesten wissenschaftlichen Standards zu integrieren und ein hohes Maß an Tierwohl auch im Stall sicherzustellen. Im jüngsten Projekt (Herbst 2020) wurden die Metallliegeboxen und –abtrennungen entfernt und durch wesentlich tierfreundlichere, flexible Abtrennungen ersetzt (Wellnessbox). Wöchentlich werden die Liegeboxen mit einer Kalk/Strohmatratze frisch eingestreut.

Etwa 55 Milchkühe leben in unserem Stall und Genießen Ihre Freiheit – dank des Lely-Melkroboters mit freiem Zugang entscheiden sie selbst über Ihre Tageseinteilung: Fressen, Liegen, Melken, Wiederkauen entsprechend den jeweiligen Bedürfnissen des Einzeltieres.

Im Durchschnitt besuchen unsere Kühe 2,8 - 3,2mal täglich den Roboter wo sie leistungsabhängig eine zusätzliche Kraftfuttergabe erhalten. Am Futtertrog wird zudem eine Teil-TMR aus hofeigenen Futtermitteln (Grassilage, Maissilage, Heu/Stroh, Gerste, Mineralstoffe) vorgelegt. Stündlich wird das Futter von einem automatischen Futterschieber nachgeschoben, sodass 24h am Tag ausreichend Futter für alle Tiere verfügbar ist. Im Durchschnitt melken unsere Mädels 35-38l Milch am Tag.

Die frische Milch wird täglich von der Molkerei Alois Müller (Sachsenmilch) abgeholt und am Standort Leppersdorf weiterverarbeitet.

Ein Baustein für eine langlebige, effiziente, leistungsbereite und schöne Kuh ist bei uns der Einsatz von den besten Besamungsbullen.

Bullen die die Herde präg(t)en Aerostar, Southwind, Rudolph, Inspiration, Lee, Starleader, Laudan, Manat, Doorman, Rubicon
aktuelle Besamungsbullen Dropbox, Highclass, Bullseye, Parfect, Tigerman, Patrizio, Patan

 

Milchviehstall
Liegeboxen
Roboter
Fütterung
Milchauto

Jungviehaufzucht

Zwei bis 4 Wochen vor der geplanten Abkalbung holen wir die Tiere von der Weide in den Abkalbebereich. Zum einen, um sie besser unter Kontrolle zu haben, und zum anderen, um sie bereits an die Kuhration gewöhnen zu können. Auch dort entscheiden die Tiere selbst wo sie sich aufhalten – ganzjährig ist der Weidezugang offen und viele Tiere entscheiden sich für die Kalbung unter „freiem Himmel“

Unmittelbar nach der Kalbung wird die Kuh mit einem Energiebooster versorgt und das Kalb erhält die erste Biestmilch. Den ersten Tag verbringen Kuh und Kalb gemeinsam, bevor das Kalb sein eigenes, mit Stroh eingestreutes „Eigenheim“ (Iglu) bezieht.

Nach etwa 5 Tagen Biestmilch von der Mutter erhält jedes Kalb täglich 6-10l gute Rohmilch bis zum Absetzen im Lebensalter von 8 bis 10 Wochen. Müsli, Heu und Wasser komplettieren den „Speiseplan“. Anschließend wachsen die Kälber in Gruppengrößen von 5 bis 8 Tieren auf Stroh im Jungviehstall heran. Mit etwa 12-14 Monaten werden die Rinder das erste Mal belegt und sobald sie tragend sind, können sie den Sommer auf unseren Jungrinderweiden im Nationalpark "Sächsische Schweiz" verbringen.

Durch unser effizientes Gesundheits- und Fruchtbarkeitsmanagement können wir nicht nur die betriebseigene Reproduktion sicherstellen, sondern sind in der glücklichen Lage mehr als 50 % der aufgezogenen Rinder an andere Zuchtbetriebe zu verkaufen. Die Tiere weisen einen hohen Tiergesundheitsstatus auf – als einer von wenigen Milchviehbetrieben in Sachsen tragen wir den Status „Para-TB unverdächtig“.

Mutterkuhhaltung –Belted Galloways

Bereits während unserer Ausbildung haben wir uns in diese Rasse verliebt. 2018 konnten wir uns dann den Traum erfüllen und eine kleine Herde erwerben.

Belted Galloways oder Belties sind eine Rinderrasse, die aus der Kreuzung von schottischen Galloway-Rindern mit einer zweiten Ursprungsrasse entstand. Die Rinder haben das lange Fell der Galloways mit einem auffallenden weißen Bauchstreifen sowie keine Hörner. Es gibt sie in den Farbschlägen „black“ und „red-beltet“, allen gemeinsam ist die durchgängige weiße Leibbinde (Belt=Gürtel) als spezielles Rassemerkmal. Ob die markante Zeichnung dieser Tiere auf die holländischen Lakenfelder zurückgeht oder eine Laune der Natur ist, verschwindet im schottischen Nebel. Fakt ist, dass die Tiere extrem robust sind,  auch mit kargem Futter gut klarkommen und leicht kalben. Durch Ihre hervorragenden Muttereigenschaften und das geringe Gewicht sind sie bestens für die Landschaftspflege unserer extensiven Flächen im Nationalpark "Sächsische Schweiz" geeignet.

Das langhaarige Fell, bestehend aus  dichtem Unterhaar und einem langen welligen Deckhaar, ermöglicht die  ganzjährige extensive Weidehaltung. Die  Tiere wachsen langsam und erzeugen so Weidefleisch von höchster Qualität, mit feiner Marmorierung und einem unverwechselbar würzigen Geschmack. Überzeugen Sie sich selbst!

Die mittlerweile 20-köpfige Herde ist allerdings nicht nur etwas für den verwöhnten Gaumen, sondern auch fürs Auge und fürs Herz!